… und ihr steigt auf… Klassenerhaaaaaalt! Diese und noch andere Rufe tönten neben den Aufsteigsfeierlichkeiten der Heimmannschaft nach Spielende durch die Saldenburger Halle. Passt eigentlich nicht zusammen? Insbesondere bei einem Relegationsspieltag? Bei uns schon! So zeigt es, dass wir trotz verpassten Aufstieg in die Landesliga hauptsächlich ein Ziel für die letzten 2 Spiele der Saison hatten: Mit einem geilen Tag, 2 guten Spielen und einer großen Feier die Saison beenden, unabhängig vom Ausgang der Relegation.
Da alleine feiern wenig Spaß macht und wir darüberhinaus 230 km nach Saldenburg in Niederbayern fahren mussten, mieteten wir uns einfach einen Bus und nahmen noch einige Fans mit. Mit VSG-typischer Pünktlichkeit fuhren wir dann eine halbe Stunde nach Abfahrt auch schon los. In Saldenburg angekommen erwartete uns erstmal eine klassische Halle einer kleinen Gemeinde. Zwar war stellte die Hallengröße diesmal keine Probleme dar, der Parkettboden erinnerte allerdings eher an einen Tanzsaal als an eine Turnhalle. Aber mei, wir hatten schon in schlimmeren Hallen gespielt.
Dennoch kamen wir gegen die Heimmannschaft nur sehr schleppend ins Spiel. Saldenburg lag die meiste Zeit einige Punkte vorne. Wir konnten zwar immer wieder herankommen und sogar ausgleichen, am Ende leisteten wir uns jedoch zu viele Fehler und schenkten so den ersten Satz leichtfertig her. Auch der zweite Satz verlief ähnlich. Wir schafften es nicht unser gewohntes Block- und Angriffsspiel über die Mitte durchzusetzen, sodass wir immer wieder aus schwierigen Situationen punkten mussten, was überwiegend überraschend gut gelang. Wiederum verloren wir knapp und unnötig 22:25. Bis zum Stand von 9:11 für Saldenburg lief auch der dritte Satz erstmal so weiter. Danach wurde es dann zu einer, fast schon langweiligen, One-Man-Show unseres eigentlich verletzten Außen*(siehe ganz unten). Gemischt mit einigen druckvollen Angaben zerstörte dieser Außen sowohl in Angriff und Block einfach alles, wodurch wir auf 21:11 davonziehen konnten und uns dadurch den Satz sicherten. Obwohl wir gegenüber dem Gastgeber an Anzahl der Fans und Trommeln deutlich unterlegen waren, übernahmen wir stimmungsmäßig die Saldenburger Halle. Wir spielten uns in einen Rausch und Saldenburg konnte einfach nichts mehr entgegensetzen, sodass wir den vierten Satz und den Tie-Break souverän mit 25:13 und 15:6 gewannen. Neben unserem überragenden Außen durften zwischendurch auch Mal unsere anderen Angreifer punkten und den Matchpunkt holte sogar unser Libero mit einer eigentlich verpatzten Annahme.
Im nächsten Spiel musste Saldenburg gegen Freising, den möglichen Absteiger aus der Landesliga, spielen. Und was wir da sahen, konnten wir kaum glauben: Saldenburg gewann gegen eine schlechte Freisinger Mannschaft sehr deutlich mit 3:0.
Somit stand fest: Freising konnte nicht mehr die Liga halten und wir müssen gewinnen um aufzusteigen. Doch nun zeigte sich eine andere Freisinger Mannschaft und ehe wir uns versahen lagen wir 1:7 hinten. Genauso schnell waren wir dann wieder auf 8:8 dran. Aber bereits diese Anfangsphase zeigte, dass die Freisinger das Spiel nicht kampflos aufgeben wollten. In der Folge entwickelte sich ein gutes Spiel beider Mannschaften. Unserem Spiel fehlte teilweise die Präzision und durch unnötige Eigenfehler brachten wir uns immer wieder selbst in Rückstand. Doch wir gaben zu keinem Zeitpunkt auf und kämpften bis zum Ende um jeden Punkt. So liefen die ersten drei Sätze ziemlich ähnlich ab: Bis zum Ende hart umkämpft und äußerst spannend. Leider konnten wir nur einen der Sätze gewinnen und mussten zwei knapp abgeben. Im letzten Satz gelang Freising schließlich alles und uns so gut wie nichts mehr, sodass wir das Spiel mit 1:3 verloren.
Unterm Strich blieb uns also „nur“ der eh schon feststehende Klassenerhalt zu feiern und Saldenburg zum Aufstieg zu gratulieren. Dafür gab es über den ganzen Tag betrachtet unterschiedliche teilweise aufeinander aufbauende VSG-typische Gründe:
- Zu viele Eigenfehler
- Chaotisches Abwehrverhalten
- Unpräzise Annahme
- Schleichende nachlassende Kondition (beschleunigt durch das kräfteraubende erste Spiel)
Zusätzlich fehlte uns leider in den entscheidenden Situationen auch das Quäntchen Glück, insbesondere bei kritischen und engen Schiedsrichterentscheidungen. Insgesamt waren die Schiedsrichterleistungen speziell bei technischen Fehlern eher auf Kreisliganiveau, was unseren Ersatzstellern allerdings mal erlaubte ohne Pfiff ein paar Bälle zu pritschen.
Doch wie anfangs beschrieben sind wir nicht durch halb Bayern gefahren um einem möglichen Aufstieg, den wir selbst vergeigt hatten, nachzutrauern, sondern um unsere starke Saison nochmal gebührend zu feiern. Dies erledigten wir dann auch problemlos auf der Rückfahrt im Bus. Danke nochmal an die mitgereisten Fans für die tolle Unterstützung. Nächstes Jahr können wir es ja dann nochmal mit dem möglichen Aufstieg probieren und falls dies erneut nicht klappen sollte, werden wir zumindest wieder uns selbst feiern.